Räuchersticks im Ritual
Bei meinen Ritualen räuchere ich gerne zu Anfang, meist in der Mitte, und am Ende. Das Räuchern öffnet den Raum. Transformiert die Energie. Segnet. Verbindet die Welten. Räuchern klärt die Atmosphäre und reinigt den Raum und die Aura der Anwesenden.
Räuchern zentriert und erdet, macht uns frei für Neues. Außerdem sieht das Räuchern wunderschön aus und riecht im Idealfall herrlich.
Das Räuchern ist so alt wie die Menschheit selbst, zumindest seit es das Feuer für uns gibt. Leider ist dieser uralte Brauch in unserer modernen Welt in Vergessenheit geraten. Wir erleben die Verbindung zur Natur nicht mehr als selbstverständlich und rituelle Handlungen finden im hektischen Alltag leider oft keinen Platz.
Ich liebe das Räuchern schon seit vielen Jahren. Ganz privat, aber eben auch bei Zeremonien und Ritualen hat es seinen Stellenwert eingenommen in meinem Leben. In meinem Herzen hat es sich einen besonderen Platz erobert.
Es gibt verschiedene Arten zu räuchern. Weihrauch räuchere ich auf Kohle, es gibt das allgemein bekannte Räucherstäbchen und das Räuchern auf Sand, hierzu wird oft eine Räucherfeder verwendet um den Rauch zu verteilen. Eine ganz ursprüngliche Form, die mir sehr ans Herz gewachsen ist, bei der nichts als Kräuter verräuchert werden, möchte ich hier mit euch teilen.
Räuchersticks
Im Laufe des Jahres stelle ich aus Pflanzen, die mir nahe stehen, z.B. von meinem Balkon, aber auch aus dem Garten, dem Wald oder im Urlaub, Kräuterbüschel, sogenannte „Räuchersticks“ (im Englischen „smudgesticks“), her.
Es gibt unzählige Nachschlagewerke zum Thema Räuchern. Zur Wirkungsweise der einzelnen Pflanzen, welche Teile verwendet werden sollten und zu welcher Zeit sie geerntet werden dürfen. Wenn dich das Räuchern interessiert, macht es Sinn, dich durch ein gutes Buch in die Materie einzulesen. Ich handhabe auch dieses Thema inzwischen sehr frei.
Ganz nach Gefühl ernte ich voller Hingabe und Respekt an die einzelne Pflanze, meist zur Blüte, spätestens aber bevor sie verwelkt. Ich ordne die Kräuter und Pflanzen, teilweise auch Hölzer ganz nach Impuls. Binde sie mit Baumwollfäden in einer kleinen Zeremonie zu Büscheln. Dabei segne ich sie und danke ihnen, webe bestimmte Themen in die Bündel und hänge sie dann im Freien zum Trocknen auf. Allein der Vorgang des Ordnens und Bindens ist für mich Meditation pur. Ich BIN mit der Pflanze. Meine Hände wirken. Wandeln die Essenz der Pflanzen und verweben sich mit meiner Seele und zaubern daraus neue Seelenwerke.
Zu meinen Pflanzen habe ich eine besondere Beziehung und ich möchte sie nicht einfach im Müll entsorgen, oder sie kompostieren. Im Ritual, beim Verräuchern, erinnere ich mich, ehre noch einmal ihre besondere Existenz und sie dürfen wieder frei werden. So transformiert sich die Frucht der Erde durch das Feuer in Rauch. Die Seele der Pflanze kehrt wieder heim, erfüllt mit ihrem Sein noch einmal den Raum und leistet einen wundervollen Dienst.
Der Duft von Kräutern und Blumen
Ich liebe den Duft von Salbei und Lavendel, die zum klassischen Repertoire des Räucherns gehören. Ich mische aber auch gerne mit Pflanzen, die allein verräuchert nicht funktionieren würden. Rose riecht zum Beispiel beim Räuchern leider nicht wie frische Rosenblüten. Trotzdem binde ich sie von Herzen gerne in meine Bündel.
Das Räuchern ist Mittler zwischen den Welten. Und so wirkt die Seele der Pflanzen durch diese Werke. Die Seelen der Anwesenden lassen sich berühren durch das Räuchern bei einer Zeremonie. Tiefe und Ruhe kehrt ein, auf einer Ebene, die für unseren menschlichen Verstand nicht greifbar ist. Sie ist nur dem Herzen zugänglich. Und dort wirken Räucherwerke und wandeln sich so zu magischen Seelenwerken.
Vielleicht hast du ja auch einmal Lust dein eigenes Räucherwerk zu kreieren und dich der Kraft und Magie des Rauchs hinzuwenden…
In Liebe
Nina
Kommentare meiner alten Homepage:
Manuelalink
12/18/2018 07:19:12 pm
Liebe Nina, herzlichen Dank für diesen schönen Artikel. Er erinnert mich daran, mich wieder bewusster dem Wesen der Pflanzen zu öffnen – beim Räuchern aber such generell. Herzlichen Dank dafür!
ANTWORT
Nina Doulgerislink
1/12/2019 09:03:49 pm
Von Herzen gerne liebe Manuela! Ich freue mich, dass dir meine Worte und mein Tun gefallen.
Herzensgruß
Nina
ANTWORT
Doris
12/19/2018 12:32:39 am
Vielen Dank für diesen sehr interessanten Artikel. Ich finde es wunderschön wie achtsam und liebevoll du mit den Pflanzen umgehst. Das entspricht mir sehr und am liebsten würde ich auch gleich sammeln gehen.
ANTWORT
Nina Doulgerislink
1/12/2019 09:06:03 pm
Danke liebe Doris!
Ja, der nächste Frühling kommt bestimmt und ich freue mich, wenn du einigen Pflanzen dir Ehre erweist, geräuchert zu werden.
Alles Liebe
Nina
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